Grundsatz „Es kommt ganz drauf an!“
dieser Rat stammt von meinem Ausbilder, dem Imkermeister Herrn Bruchhäuser, seinerzeit im Institut für Bienenkunde und Zoologie der Universität Bonn.
Auf fast alle Fragen gab er diese Antwort; erst war ich verwirrt, dann genervt und mittlerweile kann ich in Sachen Bienen voller Überzeugung sagen:
„Es kommt ganz drauf an.“ 🙂
Das nervt die ganz akkuraten Einsteiger, die alles perfekt machen wollen, hat aber auch den charmanten Effekt, dass man die Dinge etwas entspannter sehen kann.
Denn es kommt zum Beispiel auf´s Wetter drauf an, wie sich die Völker entwickeln….
…auf die Tracht… die Eigenschaften der Königin…. die der Drohnen… auf den Krankheitsdruck…. das Wasserangebot, oder eben dessen Knappheit…. auf die Nachbarn, die eventuell Spritzmittel verwenden, die sie besser nicht verwenden sollten, ganz einfach, weil sie aus gutem Grund verboten sind, da bienenschädlich, also die Mittel, na ja, die Nachbarn manchmal auch, wenn sie z.B. mit Spaten und Wasser gegen Schwärme vorgehen…. es kommt auf den Imker drauf an, wie der sich anstellt: zögerlich und unbelehrbar oder experimentierfreudig und offen für neue Erkenntnisse.
Grundsätzlich ist die Ablegerbildung, also das Schaffen neuer Völker simpel:
a. mindestens eine Futterwabe/Honig & Pollen,denn essen muss jeder
b. eine Wasserwabe, trinken halt auch, besonders in langen Trockenphasen
zu wenig Wasser, zu wenig Futter, zu wenig Bienen, um die Brut zu wärmen ist Tierquälerei !
c. eine oder einige wenige(!) Brutwaben, von denen mindestens eine unverdeckelte Brut haben muss, da sonst die Gefahr besteht, dass zu viele Pflegebienen zurück zum Muttervolk fliegen und die Brut durch Unterkühlung stirbt.
Nachwuchs braucht jede Gruppe, da sie sonst ausstirbt.